Gisela Holleis gilt als Grande Dame der österreichischen Hotellerie. Mit gutem Grund: Vor fast genau 50 Jahren gründete sie mit ihrem Gatten ein Hotel nahe des Zeller Sees. Aus der zünftigen Familienpension wurde heute eines der führenden Hotels im Salzburger Land: 2012 kürte der renommierte Restaurantführer Gault Millau das 5-Sterne-Superior Hotel Salzburgerhof zum ‚Hotel des Jahres’.

„Anfangs hielten uns alle für verrückt“, blickt die dezente Dame, die mit 24 Jahren ihr eigenes Reisebüro eröffnete – schmunzelnd zurück. „Als wir in jedes Zimmer Bad und Toilette einbauen ließen, haben die Handwerker gefragt, ob wir das wirklich ernst meinen.“ Sie meinte es ernst – und blieb sich treu, ungeachtet aller Trends und Moden. Was zählte, war ihre ganz persönliche Auffassung von Stil und Qualität. Das hat offensichtlich auch den Gault Millau beeindruckt, der die Seniorchefin in seiner 2017er Ausgabe mit dem „Award für das Lebenswerk“ auszeichnete und befand: „Immer diesen entscheidenden Schritt voraus zu sein immer weiter zu denken – das hat den Salzburger Hof zum Leitbetrieb im Salzburger Land und weit darüber hinaus gemacht.“ Ohne ihren Gatten wäre es soweit nicht gekommen. „Ich habe meine Wünsche geäußert, mein Mann hat sie realisiert“, hebt Holleis hervor.

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An Ruhestand denkt sie selbst mit ihren bald 87 Jahren nicht – in Pension zu gehen ist für sie keine Alternative. Im Gegenteil: Tag für Tag und voller Agilität kümmert sich die Hotelgründerin nicht nur um das Wohlergehen ihrer Gäste, sondern auch ihrer Mitarbeiter. Manche sind bereits seit 40 Jahren im Team.

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Mit ein wenig Skeptis blicken die Eheleute Holleis den hohen Anteil arabischer Gäste in Zell am See. Vor allem im Sommer mutiert das Städtchen zum Mekka für Touristen aus den Golfstaaten. Im Koran wird von einer heiligen Stätte berichtet, die sich genau in der Nähe des Sees widerfindet. Das 300 Meter hohe Kitzsteinhorn gehört zu ihrem Standardprogramm, ebenso wie die Krimmler Wasserfälle und ein Shopping-Ausflug ins 86 Kilometer entfernte Salzburg. Rund ein Drittel der Übernachtungen entfällt laut Touristikamt auf arabische Besucher.

Im Salzburger Hof ist davon nichts zu spüren, die Gäste reisen vorwiegend aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien an – manche seit 30 Jahren. Mit seinen im Landhausstil gehaltenen 69 Zimmern und Suiten verströmt das Haus eine gediegene Behaglichkeit, die dem Gegenentwurf zum pompösen Prunk arabischer Luxushotels gleichkommt. Im Winter sorgen Kamine für Wohlfühlatmosphäre. Die Bäder sind großzügig gestaltet, teils mit integriertem Dampfbad in der Dusche.

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In der Küche führt Stefan Reiter Regie. Zwei Hauben bekam seine ‚Salzburger Stube’ vom Gault Millau für Aromen-Assemblagen wie ‚Seesaiblingsfilet mit Grammelkruste, Spargel, Rhabarber, Brunnenkresse und Morcheln’ oder ‚Kaninchenrücken im Nudelblatt, Yuzu-Erbsenpüree & Kaschmircurry’. „Sein Stil ist ruhig und elegant, er ist ein Gentleman der Kochtöpfe und wird noch viel Freude machen“, lobt der renommierte Restaurantführer.

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Den passenden Wein kredenzt Günther Rettenbacher. Der vom Bertelsmann Verlag für sein Lebenswerk geehrte Diplom-Sommelier kann die 400 Weine in seinem Keller aus Sicht des aktiven Winzers beurteilen: In der Wachau kultiviert er seine eigenen Reben, seine ‚Weitenberg Grüner Veltliner Smaragd 2013’ wurde vom ‚Österreich Weinguide’ mit der Bestnote von fünf Gläsern als einer der besten Weißweine der Alpenrepublik ausgezeichnet. Das süße Finale obliegt dem 26 Jahre alten Lukas Schmiderer, der in der aktuellen Ausgabe des „Schlemmer Atlas“ zum Pâtissier des Jahres 2017 gekürt wurde. Wer seine Kreationen wie „Schmarren und Eis vom Sauerrahm“ oder Crème brûlée mit Lavendel-Marillen und Honigeis’ kennt, wird den strengen Testern uneingeschränkt zustimmen.

Die Binsenweisheit ‚wer viel schlemmt, sollte auf seinen Körper achten’ wird für die Gäste im Salzburgerhof zur Qual der Wahl. ‚Wellness-Schlössl’, heißt der Erholungstempel, der das 3500 Quadratmeter große Spa prägt. Im Mittelpunkt steht das Element Wasser: vom Quellensprudelbad mit ganzjährig geheiztem Außenbecken im Feng Shui-Garten über den Naturschwimmteich samt Wasserfall und Kneippbrünnlein bis zum schwerelosen Floaten im Sole Dome. Zudem warten diverse Aromatherapien, heiße Steine, Thalasso-Anwendungen und ein Hamam mit Sultans-Badewanne auf die Genießer gepflegten Wohlbefindens.

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„Wasser ist mein Lebenselixier“, lautet nicht von ungefähr eine der Maximen von Hotelbesitzerin Gisela Holleis, auch durstige Flaneure an ihrer Liebe zum kostbaren Nass teilhaben lässt: Vor dem Hoteleingang plätschert ein Brunnen mit eigenem Bergquellwasser.

Golf Club Zell am See-Kaprun
(c) Golf Club Zell am See-Kaprun

Draußen vor der Tür bringen der Hausberg Schmittenhöhe und der Zeller See Kurzweil.  Golfer finden am 36-Loch-Parcours Zell am See-Kaprun heimisch. Das größte Golf-Eldorado in den österreichischen Alpen bietet zwei 18-Loch-Championship-Anlagen – einen 6.218-Meter-Par 72- und einen 6.148-Meter-Par 73-Kurs. Die beiden nach den umliegenden Bergen benannten 18-Loch-Parcours ‚Schmittenhöhe’ und ‚Kitzsteinhorn’ zählte das britische Magazin „Golf Monthly“ bereits zu den 25 schönsten Anlagen in Europa.

Lässt das Wetter die Abschläge unter freiem Himmel nicht zu, schafft der Salzburger Hof für Abhilfe: Die Indoor-Golfanlage simuliert mit ihrer 3D-Technik 60 bekannte Greens rund um die Welt, etwa den „St. Andrews Old Course“ in Schottland oder den „Pebble Beach Club“ in den USA.

Fotos: Salzburger Hof, Paul Dahan, Dominik Wartbichler, Jörg Lehmann, Michael Huber