Schon der Empfang im Fairmont Kea Lani unterstreicht die Individualität der Edelherberge im Südwesten Mauis. Zur Ankunft reicht man uns an der Rezeption einen frisch gepressten Früchtecocktail. So weit, so gut – und zunächst nicht außergewöhnlich. Doch der auf den Hawaii-Inseln fast obligatorische Lei besteht für uns Herren der Schöpfung nicht wie sonst üblich aus Hukilaublüten, sondern aus dunkelbraunen Kukuinüssen – eine nicht verwelkende Erinnerung!

Das Kea Lani ist Mauis einziges Luxus-Resort mit Meereszugang, das ausschließlich Suiten und Villen anbietet. Auf einer Standardgröße von mindestens 80 Quadratmetern lässt es sich mondän entspannen, vom Balkon blickt man auf den unendlich anmutenden Pazifik, während sich Honeymooner im übergroßen Marmorbad mit begehbarer Dusche und tiefer Badewanne bei der Auffrischung ihrer ausgelaugten Körper nur schwer in die Quere kommen dürften.

Die vom mexikanischen Architekten Jose Luis Ezquerra entworfene Anlage bringt eine Mischung zwischen Mittelmeerambiente und maurisch-nahöstlichen Einflüssen auf die zweitgrößte Insel des Hawaii-Archipels. „Himmlisches Weiß“, bedeutet Kea Lani – was vermutlich die Steilvorlage für die Farbgebung gewesen sein dürfte. Mit dem kostenlosen Shuttle-Service sind es nur wenige Minuten ins ebenso vornehme wie verschwiegene Wailea. Dreimal so groß wie das laute und quirlige Waikiki auf der Hauptinsel Oahu herrscht hier eine heitere und freie Atmosphäre.

„Herb Spaetzle“ und Pink Snapper

Kulinarisch zählt das Kea Lani zu den Top-Adressen Mauis. Nick’s Fishmarket zählt nicht ohne Grund zu den führenden Fischrestaurants der Insel. Chef Genio Sarmento erinnert mit diesem Namen an seinen Karrierestart im Nicholas Nickolas Restaurant in Honolulu. Unter freiem Himmel bietet das Restaurant fangfrische Fischspezialitäten, lebende Hummer von Keahole Maine und Steaks der Maui Cattle Company in tropischem Ambiente. Hervorragend der gegrillte Mahi Mahi – der ohnehin zu den schmackhaftesten Fischen überhaupt gehört – in süßem Erdnussöl oder auch der hawaiianische Pink Snappper mit „Herb Spaetzle“ und Tomatenpüree. Zu den Besonderheiten gehören ein Weinkeller mit 2000 Flaschen und der private Speisesaal für bis zu fünfzig Gäste.

Fleischwürfel im TöpfchenNur einen Steinwurf weiter wirkt Tylun Pang, der zu den bekanntesten Küchenkünstlern Mauis zählt. Als er 2008 die Herd-Herrschaft übernahm, trat er mit dem Anspruch an, das Wesen dieses Eilands kulinarisch zu erfassen und die reiche Kultur Hawaiis zu bewahren. Heute spiegelt seine Speisekarte im Restaurant Kō (hawaiianisch für Zuckerrohr) die ethnische Mischung des Archipels wider. Diese geht zurück auf das Jahr 1828, als die erste Zuckermühle auf Maui ihren Betrieb aufnahm. Es war der Startschuss für eine schnell wachsende Industrie, die einen stetigen Bedarf an Arbeitskräften mit sich brachte, die aus aller Welt auf die Insel kamen. In der Folge entwickelte sich eine eigenartige Melange aus Hawaiianern, Chinesen, Filipinos, Portugiesen, Koreanern und Japanern, die die südpazifische Inselgruppe vor fast zwei Jahrhunderten zum ethnischen Schmelztiegel des Pazifiks machten. Genau diese Völkergruppe ist es, denen die exklusive Küche des Kō in ihrer einzigartigen Kombination ein kulinarisches Forum bietet.

Thunfischwürfel mit Miso

Bis heute ist es das einzige Lokal auf Maui, das Speisen im traditionellen Plantagenstil anbietet. „Mit den Gästen teilen, was die Einheimischen seit den ersten Tagen der Ananas- und Zuckerindustrie gegessen haben“, lässt sich die Vision von Tylun Pang auf einen Nenner bringen. „Ahi on the Rock“, ist ein beeindruckendes Beispiel. Die mit Shichimi und einer Sauce aus Ingwer, Orange und Miso gewürzte Thunfischwürfel werden am Tisch auf einem heißen, auf rotem Hawaii-Salz gebetteten Ishiyaki-Stein gebraten.

Eine kulinarische Versuchung der besonderen Art sind die in Sojasauce, Curry und Kokosnussmilch marinierten Lammkoteletts, die von einerSteak 357 Mango/Minze-Salsa und Kartoffelpüree aus purpurfarbenen hawaiianischen Kartoffeln begleitet werden. Unter den Desserts trifft nicht nur das Pao Doce Frito unseren Geschmack: Ein in Vanillezucker gerolltes und mit Kokosnuss-Eis gefülltes frittiertes Süßbrot, das mit Marmelade von schwarzen Himbeeren garniert wird. Auch der karamellisierte Ananas/Buttermilch-Kuchen ist eine Sünde wert. Oder lieber doch die klassische Créme Brûlée, die hier mit Maui-Vanille verfeinert wird?

Die Weinauswahl lässt kaum Wünsche offen. Selbst im Glas wartet eine ungewöhnlich breite Auswahl auf die verwöhnten Gaumen. Edle Tropfen wie ein Rosé vom Rhone-Kultweingut Guigal, ein Mary Elke Pinot Not aus dem Anderson Valley oder ein 2010er Cakebread-Chardonnay aus dem Napa Valley gibt es anderswo allenfalls als Flaschenwein. Wer auch in der Südsee nicht vom heimischen Riesling loskommt, findet im Dr. Loosen-Riesling eine ausgezeichnete Alternative. Dass das Wine Spectator Magazine dem im Mai vergangenen Jahres neu eröffneten Restaurant den „Award of Excellence“ verlieh, verwundert wenig.

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Tylun Pang sieht sich mit derlei Auszeichnungen in seiner Philosophie bestätigt. Schon als Kind schaute er ständig seinen Eltern und Großeltern beim Kochen über die Schultern. „Ich war fasziniert vom Kochen und von allem, was es in der Küche gab – der Herd, die Töpfe und Pfannen, Schneiden, in Saucen tauchen, die Aromen schmecken“, erinnert sich Tylun Pang. „Noch heute sehe ich meinen Vater, wenn ich die Augen schließe. Seine Saucen waren eine Herausforderung“, schwelgt der Mann, der sich immer noch als Oahu-Boy bezeichnet, in vergangenen Zeiten.

Sein erster Job war bei Kenny’s Burger im Kam Shopping Center in Kalihi. Danach ging es steil aufwärts. Nach einer dreijährigen kulinarischen Ausbildung, die er im Westin Hotel in Waikiki abschloss, wechselte er nach Los Angeles, um dort im Eröffnungsteam des Bonaventure Hotels mitzuwirken. Doch Hawaii – wen wundert’s – fehlte ihm zu sehr, was ihn bewog, als Executive Chef im Ilikai in Waikiki anzuheuern. Im Kō scheint der Küchenkünstler nun buchstäblich angekommen zu sein – und man darf ihn sich als glücklichen Mann vorstellen.

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Fairmont Kea Lani - Executive-Chef Tylun Pang
Fairmont Kea Lani – Executive-Chef Tylun Pang

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The Fairmont Kea Lani, Maui

4100 Wailea Alanui

Wailea, Maui, Hawaii

Vereinigte Staaten 96753 Telefon: (808) 875/ 4100 Fax: (808) 875-1200

E-Mail: www.fairmont.de/kea-lani-maui

Tipp:

Wer die Kosten für den kabellosen Internet-Empfang umgehen will, tritt – kostenlos – dem Fairmont President’s Club bei und surft fortan gebührenfrei.