Viele nennen sie die Königin unter den deutschen Inseln. Sylt hat immer Saison. Entspannt genießen lässt sich die Stimmung vorzugsweise im Severin*s Resort & Spa in Keitum.

Die nördlichste Insel Deutschlands ist nicht nur Hort der Gutbetuchten, sondern Sehnsuchtsort für jeden, der einmal dort war. Wegen der Strände, der herrlichen Kulinarik – und wegen seiner einzigartigen Unterkünfte. Sylter Charme und ungezwungene friesische Gastlichkeit prägen das Severin*s Resort & Spa am Rande von Keitum. Viele der älteren Gebäude des 800-Seelen-Dörfchens sind alte Kapitänshäuser und stammen aus einer goldenen Zeit, in der Sylt noch vom Walfang lebte. Das Resort fügt sich harmonisch in das Umfeld ein, ein besonderer Blickfang ist das mit einer Gesamtfläche von 5.000 qm längste zusammenhängende Reetdach Europas. Eigentümer ist Kurt Zech, Miteigentümer der Atlantic Hotelgruppe, von der das Hotel per Managementvertrag betrieben wird. Allerdings wurde das Severin*s nicht in die Atlantic-Gruppe integriert, sondern erhielt eine eigene Markenpositionierung.

Sellawie: Severin*s in Keitum

Auf einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern lassen 62 zwischen 40 und 200 Quadratmeter großen Zimmer und Suiten im Haupthaus sowie die 22 Appartements in separaten Gebäuden und fünf Villen keine Wünsche offen. In sämtlichen Räumen finden sich edel verarbeitete Holz- und Natursteinböden, die dank ihrer Kombination mit hochwertiger Ausstattung ein stimmiges Ambiente schaffen.

Für die Kulinarik des Hauses zeichnet seit Anfang des Jahres Küchenchef Normen Eller verantwortlich, der sein Handwerk bei Sternekoch Alexander Herrmann in dessen Romantik Posthotel in Wirsberg und in der „JRE Elite-Klasse“ in Koblenz erlernte. Später folgten Stationen in Sternerestaurants, beispielsweise bei Nils Henkel im Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach als Chef de Partie. Darüber hinaus kochte Eller als Sous Chef und Executive Sous Chef für TUI Cruises während der Opening-Phasen auf der „Mein Schiff 4“ und auf der „Mein Schiff 5“. Zuletzt war der 31-Jährige als Sous Chef im The Fontenay Hotel in Hamburg tätig.

Sellawie: Normen Eller

Die wichtigste Wirkungsstätte Ellers ist das nach dem gleichnamigen kleinen Hügel benannte Gourmetrestaurant Tipkens. Der Sage nach befindet sich hier die letzte Ruhestätte des Riesen Tipken, nachdem dieser im Kampf gegen dänische Eindringlinge gefallen war. Seit Ende März setzt das Restaurant auf ein zwangloses Shared-Dining-Konzept unter dem Motto „Entdecken – Genießen – Teilen“. Die Gäste können sich für ein Zwei-, Drei- oder Vier-Gang-Menü entscheiden. Alle Gerichte werden in die Mitte des Tisch es gestellt und und geteilt.

Die Gerichte präsentieren sich ebenso weltoffen wie innovativ. Von großer Raffinesse zeugen der gebratene Steinbutt an Genmaicha, Seeigel und Reis oder die in Marzipan geschwenkte Jumbo-Garnele, die von Grapefruit, Safranfenchel und Linsen auf ein völlig neues Geschmacksniveau gehoben wird. Herrlich auch das als Karubi bezeichnete von breiten Fettäderchen durchzogene Rippenfleisch vom Rind mit Honigkarotten, Topinambur und feinem Whisky-Jus. Unter den Desserts sticht die aufgeschlagene Valrhona-Schokolade mit Blaubeere, Ingwer und Vanille als kraftstrotzender Aromenmix heraus. Wie gut, dass man sämtliche Gaumenverführer aus Normen Ellers Küche teilen darf und somit umso mehr seiner kulinarischen Kleinode verkosten kann.

Sellawie: Dessert im "Tipken's"

 

Wer es eher traditionell und bodenständig mag, speist im zweiten Restaurant des Hauses, dem „Hoog“, das ganztags eine unkomplizierte Küche mit den besten Produkten aus der Region im Bistro-Stil bietet. Dazu zählen Klassiker wie Nordseekrabben mit Crème fraîche, Dill und Sonnenblumenkernen, ein hauchzartes Filet vom Sylter Galloway, Keitumer Fischsuppe oder Nordsee-Seezunge mit Petersilienkartoffeln und Gurkensalat.

„Aussteigen auf Zeit“ lautet das Motto im Spa. Besonderen Fokus legt das Spa-Team um Madlen Prior auf den selbst entwickelten Sylter Kräftekompass, der für die individuelle Behandlung der körperlichen und seelischen Bedürfnisse steht. Die Rundumbetrachtung umfasst die Attribute ‚Klärend-Verfeinernd’, ‚Belebend-Ausgleichend’, ‚Stimulierend-Stärkend’ sowie ‚Entstauend-Entschlackend’. Am Ende steht beispielsweise die als „Strand und Meer“ bezeichnete Behandlung auf einer Quarzliege. Quarzsand zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, Wärme intensiv zu speichern und dosiert abzugeben. Das sorgt für eine intensive Tiefenentspannung und ein harmonisches Körper-Seele-Gleichgewicht.

Draußen vor der Severin*s-Tür darf eine geführte Wattwanderung im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer nicht fehlen. Es ist faszinierend, wenn sich die Nordsee bei Ebbe zurückzieht und der Meeresboden plötzlich begehbar ist. In den Prielen steht noch etwas Wasser, in dem Garnelen, Muscheln und Einsiedlerkrebseschwimmen schwimmen. Egal zu welcher Jahreszeit – eine Wattwanderung ist immer ein Erlebnis. Und es gibt die unterschiedlichsten: kindgerechte Ausflüge ins Watt herausfordernde Touren durch tiefen Schlick, Wanderungen zu Inseln und Muschelbänken.

Sylt wurde tausendfach beschrieben und fotografiert. Doch in all diesen Momentaufnahmen manifestiert sich nur ein Bruchteil seines wahren Reizes. Wer wissen will, was die magische Anziehungskraft dieser Insel ausmacht, muss in den hohen Norden reisen und es selbst erleben.

Fotos: Christian Euler, Axel Steinbach, Michael Magulski