Eines der berühmtesten Luxushotels der Welt ist bis heute seinem unverwechselbaren Stil treu geblieben. Das schätzen nicht nur die zahlreichen Stammgäste des Hauses.

Jedes Luxushotel mag seine eigene Geschichte haben, eine solch interessante Historie und gelebte Tradition wie das Suvretta House können allerdings nur die wenigsten Häuser vorweisen. Nachdem am 22. April 1911 das Fundament gelegt wurde, dauerte es gerade einmal gut eineinhalb Jahre, bis unweit vom noblen, aber doch eher unattraktiven Skiort St. Moritz auf dem Plateau Chasellas das majestätische Grand Hotel mit Blick auf Champfèr und den Silvaplanersee am 16. Dezember 1912 glanzvoll eröffnet wurde. Pünktlich zu den Eröffnungsfeierlichkeiten hatte der Schnee das Suvretta House in ein Traumschloss inmitten eines märchenhaften winterlichen Parks verwandelt – ein Anblick, von dem sich Gäste noch heute in jedem Winter wieder aufs Neue begeistern lassen können.

 

Credit: Suvretta House

 

Zur Eröffnung 1912 zählte das Grand Hotel nicht weniger als 250 Zimmer, 370 Betten sowie 110 Badezimmer – ein für die damalige Zeit unvergleichlicher Luxus – Räume für Bridge und Billard, für Raucher wie Teetrinker, außerdem eine Bibliothek, ein Musikzimmer sowie mehrere großzügig gestaltete, elegant dekorierte und miteinander verbundene Fest- und Speisesäle. Kein Wunder, dass in diesem Luxus-Refugium im Laufe der Jahrzehnte viele prominente Namen aus der Kunst, dem Showbusiness sowie aus Politik und Wirtschaft entspannte Tage im Suvretta House verbrachten: Etwa König Faruk von Ägypten, Kronprinz Akihito, der Schah von Persien, Gregory Peck oder Evita Perón. Durch verschiedene Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen zählt das Haus heute 181 Zimmer, Junior Suiten und Suiten – darunter die Turm Suite als Aushängeschild als 130 Quadratmeter große und lichtdurchflutete 2-Zimmer-Suite in Südlage mit herrlicher Aussicht auf Seen und Berge, einem luxuriösen Salon, zwei Badezimmer und großer Sonnenterrasse.

 

Credit: Suvretta House

 

Geschätzt wird das Hotel von seinen internationalen Gästen aber nicht nur aufgrund der traumhaften Lage und hohem Komfort, sondern nicht zuletzt auch für das hervorragende und vielfältige kulinarische Angebot. Die Stammgäste, die vielfach aus Deutschland und der Schweiz anreisen, lieben ihren Afternoon-Tea in der Hotelhalle ebenso wie den tadellosen Service und die Angestellten, die sie längst mit Namen kennen. Ungezwungen und urtypisch lassen sich in der Stube regionale Speisen genießen, wo im Winter jeden Freitag ein Raclette-Abend zelebriert wird. Auf der Karte stehen weitere Schweizer Spezialitäten und authentische Bündner Gerichte, wie ein Rinds-Zigeunerspiess oder das Zürcher Geschnetzelte. Im eleganten Grand Restaurant führt Executive Director Fabrizio Regie, zu dessen Glanzlichtern seiner Karriere sein Engagement als Sous-Chef im Savoy Grill von Gordon Ramsey in London, die Leitung des Gourmetrestaurants “Cà d’Oro” in St. Moritz sowie mehrere Gastspiele bei der Kempinski-Gruppe in China gehörten. Im Restaurant selbst gilt der Dresscode “dunkler Anzug mit Krawatte, jüngere Gentlemen erscheinen mit Jackett und Krawatte”. Man speist in gedämpftem Licht unter einer reich verzierten, über 100 Jahre alten Kassettendecke und zahlreichen Leuchten, deren Gussformen vom Hotel erworben wurden, um jederzeit Ersatz garantieren zu können. Zum jährlichen Gourmet Festival hat Fabrizio Zanetti in diesem Jahr ganz bewusst zehn weibliche Starchefs aus der sonst eher männerdominierten Branche eingeladen – darunter die mehrfach ausgezeichnete und weltweit renommierte Küchenchefin Lanshu Chen aus Taiwan.

 

Credit: Suvretta House

 

Zu den Meilensteinen der zurückliegenden Jahrzehnte gehört die Integration des Wellness- und SPA-Bereiches, der sich auf 1.700 Quadratmeter erstreckt und zu dem auch der einzige Indoor-Pool in St. Moritz mit einem 25-Meter-Becken gehört. Die Swiss Bodydetox, eine entgiftende Körperintensivpflege mit reinigender und entschlackender Behandlung ist für 150 Schweizer Franken buchbar und bietet den Gästen ein Höchstmaß an Entspannung und Wohlbefinden. So großzügig der SPA-Bereich an sich auch bemessen ist, die Anzahl der zur Verfügung stehenden Liegen ums Becken und im Ruheraum wurde für ein Hotel dieser Größe leider etwas knapp kalkuliert.

 

Credit: Sven Heckle

 

Doch nicht nur in die Modernisierung und Renovation der Hotelzimmer und in den SPA- und Wellnessbereich wurde aber kräftig investiert, sondern auch in den überaus großzügigen Skikeller, der in Sachen Größe und Komfort seinesgleichen sucht. Ein eigener Spint fürs Ski-Equipment für jedes Zimmer gehört für Hotels in der Luxusklasse mittlerweile zum Standard. Das Zusammenspiel der dunklen Töne mit der in der Mitte platzierten Feuerstelle sorgt jedoch für einen einmaligen alpinen Style-Faktor, im hauseigenen Skidepot lässt sich Ausrüstung ausleihen oder das eigene Material auf Vordermann bringen, bevor es zum wenige Meter entfernten Einstieg in die alpine Welt geht. Dank des hauseigenen  Übungshangs mit Zubringerlift ist das Suvretta House gleichzeitig das einzige Ski-In-Ski-Out-Hotel in ganz St. Moritz. Von hier aus bringen Sessellifte die Gäste des Hauses hinauf ins herrliche Ski-Gebiet Corviglia, das mit traumhaften Pisten und einer atemberaubenden Aussicht auf die Engadinger Bergwelt lockt.

 

Credit : swiss-image.ch

 

Langeweile kommt im Suvretta House übrigens das ganze Jahr über keine auf. Im Sommer stehen zusätzlich Boccia, Badminton und ein großes Schachspiel zur freien Verfügung. Im Winter erwarten ein hauseigener und täglich präparierter Eislaufplatz sowie Curling-Felder die Gäste zu spannenden Partien. Wer möchte, wird vom hoteleigenen Shuttleservice im 30 Minuten-Takt ins Zentrum von St. Moritz gebracht und kann in edlen Boutiquen shoppen. Ein echtes Highlight im Februar sind zudem die drei Rennsonntage des White Turfs, der spannenden Pferderennsport, edles Catering und attraktive Musik-  und Kunstdarbietungen vor einer einzigarten Bergkulisse auf dem zugefrorenen St. Moritzersee bietet. Das Pferderennsport-Event wird jährlich bereits seit 1907 durchgeführt – noch so eine gelebte Tradition, die man mitgemacht haben muss.