Im Herzen der französischen Riviera Zentral zwischen Cannes, Nizza und Monaco gelegen ist das Château Saint-Martin in Vence der perfekte Ausgangspunkt für Trips in die drei berühmten Küstenstädte der Côte d’Azur.

Die einstige Templerburg mit eigener Kapelle aus dem 12. Jahrhundert vermittelt das Flair eines genuinen Schlosses, umgeben wird es von einem 14 Hektar großen Park mit über 300 Jahrhunderte alten Olivenbäumen, deren Öl die Küchenkreationen verfeinert.

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Die friedvolle Mélange von Eleganz und Luxus, der außergewöhnlichen Lage und dem hellen, aber doch sanften Licht inspirierte schon Künstler wie Matisse, Picasso und Chagall. Im März 2016 erhielt das Hotel, das zur Oetker Collection gehört, den ‚TripAdvisor EcoLeaders‘ Award für sein besonderes Engagement im Umwelt- und Naturschutz.

Die 51 Suiten sind mit ihren Möbeln im Louis XV und Louis XVI-Stil von französischem Charme geprägt und erlauben traumhafte Blicke auf die Weite der Côte d’Azur. Die Dekorationen wurden von Maja Oetker, der Ehefrau des Gründers der gleichnamigen Hotelgruppe, gestaltet. Jedes Zimmer ist individuell eingerichtet und umfasst einen Salon sowie einen Balkon oder eine Terrasse mit Blick auf das Mittelmeer. Wer sich damit nicht zufrieden geben mag, dürfte in einer der sechs Villen mit 200 Quadratmetern Wohnfläche, einem bis drei Schlafzimmern, Salons und Esszimmern und drei Bädern sein Glück finden.

Zimmer

Im Herzen des 14 Hektar umfassenden Hotelparks mit seinen 300 Olivenbäumen finden sich die Beauty- und Massageabteilung, das beheizte Schwimmbad, zwei Sand-Tennisplätze, ein Freiluftsportzentrum und – wie könnte es in dieser Region anders sein, ein Boule-Platz. Der bekannte Landschaftsgärtner Jean Mus hat es bestens verstanden, eine harmonische Verbindung von gewachsenem historischem Erbe und zeitgemäßer Anlage zu schaffen.

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Der exzellente Service ist zuvorkommend und diskret – was auch im Gourmetrestaurant „Le Saint-Martin“ gilt, wo Mitte vergangenen Jahres Jean-Luc Lefrançois die Regie übernommen hat. Schon mit 18 Jahren arbeitete er im Le Bristol in Paris als Aushilfskoch. Später verfeinerte er in den Pariser Gourmettempeln Le Relais Louis XIII, Chez Prunier und den Restaurants der Edelherbergen Ritz und Hotel de Crillon seine Kochkompetenz.

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„Eine gelungene Küche sollte leicht, einfach, präzise und kreativ sein“, beschreibt er seine kulinarische Marschroute. Seinen Stil bezeichnet er als aromatische Entdeckungsreise durch die regionalen Spezialitäten. Ein eindrucksvolles Beispiel von großem Raffinement ist das weichgekochte Ei im Brioche-Mantel mit Gemüse und Kräutern. Es zeigt, dass Natürlichkeit und ausgetüftelte Sensorik kein Widerspruch sein müssen.

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Der handgeangelte Wolfsbarsch im Pistazienmantel ist dezent auf den Punkt gegart und wird von Polenta und kleinen Oliven nobilitiert. Er schmeckt faszinierend dicht und tief.

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Pâtissière Eve Moncorger ist die kongeniale Partnerin von Jean-Luc Lefrançois. Im zarten Alter von 15 wurde ihre Leidenschaft fürs Süße geweckt. Heute umschmeicheln ihre Kreationen nicht nur die Geschmacksnerven, sondern sehen zudem betörend aus. Gefragt danach, welche Geschmacksrichtung für sie den Süden Frankreichs widerspiegelt, fallen ihr gleich die Zitronen aus Menton ein. „Sie sind zwar nicht süß, passen aber perfekt zu den anderen süßen Zutaten. Ichverwende sie oft, um meinen Kreationen einen Kick zu verpassen.“

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Für den passenden Rebsaft sorgt Sommelier Géraud Tournier. Der Mann, der seine Laufbahn begann im „Louis XV“ Alain Ducasse in Monaco begann, kann aus dem Vollen schöpfen. 12 000 Flaschen wohltemperierten Wein beherbergt der Schlosskeller, dessen Mauerwerk aus dem 12. Jahrhundert bisweilen auch als extravagante Kulisse für Verkostungen besonderer Tropfen dient.

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Eigentlich ist es fast zu schade, das Château Saint-Martin zu verlassen, wären da nicht gleich eine ganze Reihe von attraktiven Ausflugszielen im nahen Umland. Antibes Juan-Les-Pins etwa als einzige Stadt der Küste umgeben von dicken Befestigungsmauern mit dem größten Yachthafen Europas, Port Vauban, wo im Sommer die imposantesten Yachten der Welt zu bestaunen sind.

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Kunstliebhaber kommen in der Fondation Maeght im nur wenige Kilometer entfernten Saint-Paul-de-Vence auf ihre Kosten. Allein 50 Skulpturen von Alberti Giacometti, dazu Werke Matisse, Chagall und Kandinsky sind Teil der mehr als 10 0000 Exponate. Wer schon in Saint-Paul-de-Vence ist, sollte sich das Gasthaus La Colombe d’Or nicht entgehen lassen. Im Stammlokal von Marc Chagall, in dem auch Matisse und Picasso einkehrten, speist man gleichsam in einem Museum.

Fotos: Oetker Collection