Satte fünf Jahre hat es gedauert, bis das frühere Grand Hotel nach einem großen Umbau im Sommer 2021 unter neuem Kempinski-Label seine Pforten wieder geöffnet hat. Als modernes 5-Sterne-Haus mitten in Engelberg gelegen, beeindruckt das Hotel von außen mit seinem imposanten Belle-Époque-Gebäude, von innen dann mit modernem Luxus und vielen Anekdoten und Erinnerungen aus längst vergangenen Zeiten, die teilweise noch vom Ursprung des Hotels zeugen. So konnte das mit seiner puren Größe beeindruckende Treppenhaus erhalten, andere Teile wie etwa der Fußboden im historischen Gebäudeabschnitt oder im denkmalgeschützten Kursaal erst durch den Umbau überhaupt erst wiederentdeckt werden. Im neuen Gewand verfügt das Kempinski Palace heute über 129 großzügige Zimmer und Suiten, eine erstklassige Gastronomie, ein luxuriöses Rooftop-Spa und einen modernen Veranstaltungsbereich.

 

Copyright Kempinski Palace Engelberg

 

Die Wurzeln des Traditionshauses reichen derweil bis Ende des 19. Jahrhunderts zurück, als der damalige Hotelier und Politiker Eduard Cattani vom Benediktinerkloster Engelberg ein Grundstück kaufte und darauf ein Kurbad errichten ließ. Dem Anschluss des Bergdorfes an das Eisenbahnnetz im Jahr 1898 – damals die längste elektrische Eisenbahnlinie der Schweiz – folgte ein Jahr später die Eröffnung des Kurortes. Bereits 1865 hatte Cattani mit dem Hotel Titlis das erste Luxushotel im Tal realisiert. Da der Kurort in Zeiten des ab 1903 aufkommenden Wintertourismus nicht beheizbar war, beauftragte Cattani seinen Bruder, den international bekannten Hotelarchitekten Arnold Cattani mit dem Bau des Grand Hotel Winterhaus. Die Kuranstalt und das Grand Hotel Winterhaus galten als die luxuriösesten Gästehäuser in Engelberg und hatten weit über die Grenzen der Schweiz hinaus einen hervorragenden Ruf.

 

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Die im Halbkreis angeordneten Gebäude mit dem Hotel Titlis, dem Grand Hotel Winterhaus, dem Kursaal und der Kuranstalt waren als „Klein-Versailles“ bald in aller Munde. Auch wenn die Brüder Eduard, Alfred und Arnold Cattani das „Grand Hotel Winterhaus mit Konzertsaal und Baranbau samt umliegendem Gelände“ im Jahr 1939 veräußerten und im Laufe der Jahre die Eigentumsverhältnisse mehrfach gewechselt haben, ist der Familienname bis heute noch eng mit dem Haus verbunden – u.a. mit einem künstlerisch aufwändig gestalteten Familienstammbaum.

 

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Die anspruchsvolle Kombination aus historischem Gebäude und Anbau ist mit dem Umbau hervorragend gelungen, schon beim Eintritt in die Empfangshalle kann das Haus seine Gäste mit einem klaren Design begeistern. Bei der Gestaltung und Auswahl einzelner Elemente wie etwa der Beleuchtung im Speisesaal oder der Treppengeländer haben sich die Architekten von der umgebenden Bergwelt inspirieren lassen und bei der Umsetzung auf lokale Materialien wie Hole und Steine gesetzt. Von außen unterscheiden sich die Lassen sich die 129 Zimmer und Suiten des alten und neuen Gebäudeteils noch bei Höhe und Material der Türen, innen überzeugen alle mit einheitlich hellen Farben und edlen Materialien wie gebürsteter Eiche und hochwertigem Leder in warmen Brauntönen. Bei allem 5-Sterne-Luxus, den die Gäste des Kempinski Palace genießen dürfen, war den Machern des eines ganz wichtig: Das Haus sollte sich nahtlos in die Dorfgemeinschaft einfügen und nicht als elitäres Refugium verstanden werden. So stehen Day-Spa, Restaurants und Bars nicht etwa nur den Hotelgästen zur Verfügung, auch Einheimische und andere Gäste des Ortes sind bei den Einrichtungen des Hauses herzlich Willkommen.

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