Für Leistungssportler und Marathonaspiranten sind die sogenannten GPS-Uhren im Hinblick auf die Wettkampfvorbereitung unverzichtbar geworden. Hobbyläufer schwören darauf, um eine gewisse Kontrolle über ihre sportlichen Leistungen zu bekommen und gegebenenfalls die Verbesserung ihrer Ausdauerwerte zu dokumentieren. Sogar Backpacker, Bergsteiger, Freunde des Wanderns, Jäger, Radfahrer, Schwimmer und Wintersportler nutzen sie, um die Orientierung zu behalten und ihre gesteckten Ziele zu überprüfen.

 

V800 © Marcus Kapust
V800 © Marcus Kapust

Aus diesem Grund habe ich das Flaggschiff von der Polar Electro GmbH Deutschland getestet. Schließlich habe ich in puncto Ausrüstung lange Zeit einen eher minimalistischen Ansatz verfolgt und beim Laufen spontane Wege eingeschlagen. Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass es auch eine Spur professioneller geht. Also war mein Smartphone ein treuer Begleiter. Da diese Lösung allerdings auch nicht das Gelbe vom Ei ist, suchte ich nach anderen Möglichkeiten und fand diese an den Handgelenken zahlreicher Sportler.

 

Polar V800 – Multi-Sportuhr mit integriertem Activity-Tracker

Die V800 von Polar ist eine Multi-Sportuhr, die auch über einen integrierten Activity-Tracker verfügt. Das bedeutet, dass sie zusätzlich zur Überwachung beziehungsweise zur Aufzeichnung der außersportlichen Parameter wie gemachte Schritte, Distanzen, täglicher Kalorienverbrauch oder Schlaf- und Erholungsstatus verwendet werden kann. Insgesamt wird also die Summe der Daten aus den Trainingsaktivitäten und des Activity-Trackers dazu genutzt, dem Träger unter anderem Ruhezeiten vorzuschlagen oder aber auch auf zu lange Inaktivitätszeiten aufmerksam zu machen. Entsprechend eignet sich die Polar V800 vor allem für Sport-Allrounder, die über das Training hinaus auch die Ruhezeiten kontrollieren möchten. Zumindest wird damit erreicht, dass man sich ein Bild vom Belastungsstand machen kann und so das Training nach einem anstrengenden Tag nicht übertreibt.

 

V800 © Marcus Kapust
V800 © Marcus Kapust

Kommen wir aber zunächst aufs Design der Polar V800: Da das Sportuhr-Aushängeschild von Polar ein Gehäuse aus Aluminium hat, macht sie sofort einen sehr hochwertigen Eindruck. Viele Wettbewerber greifen hier eher auf ein Plastikgehäuse zurück. Dennoch bekommt man nicht den Eindruck, dass man es hier mit einem Übergewicht am Handgelenk zu tun hat. Auch nach einem ausgiebigen Dauerlauf machte sich das Gewicht von 79 Gramm nicht bemerkbarer als bei anderen Laufuhren. Aus meiner Sicht ist das sicher schon mal ein großer Pluspunkt. Das Armband wird mit zwei Stiften festgezogen und sitzt dadurch sicher und angenehm am Handgelenk. Im rechteckigen Display stehen hinter dem kratz- und stoßfesten Gorilla-Glass alle Informationen untereinander, was dazu führt, dass sich alles Wissenswerte schnell erfassen lässt. Schließlich soll die Uhr ja behilflich sein und nicht ablenken. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung war das Display gut zu lesen.

 

Als vollwertige Laufuhr kann die V800 darüber hinaus zum Schwimmen oder Fahrradfahren getragen werden. Auch unter Wasser war das gut beleuchtete Display deutlich zu lesen. Daher stellte zum Beispiel das Stoppen von Rundenzeiten kein Problem dar. Die Aufzeichnung von Zugfrequenz, Schwimmstil oder 100m-Zeit wurde hier nicht getestet. Zudem hat dieses Wunderwerk an tragbarer Technik GPS, einen Kompass, eine Barometerfunktion, einen Temperatur- und Neigungsmesser, einen Fitnesstest und viele weitere Funktionen. Mithilfe der umfangreichen Navigationsmöglichkeiten können beispielsweise sämtliche Aktivitäten nach vorgeplanten Routen erklommen werden. Dies funktioniert, indem Points of Interests gesetzt werden, zu denen man sich navigieren lassen kann. Aber auch die kürzeste Rückführung an den Startpunkt eines Trainings ist möglich.

 

V800 © Marcus Kapust
V800 © Marcus Kapust

Umso wichtiger ist es, dass das GPS tadellos funktioniert. Zum Start einer Aktivität zeigt die V800 per Prozentsatz an, wie weit sie sich mit einem Satelliten in Kontakt befindet. Sobald sie auf 100 Prozent steht, kann es losgehen und zwar fast millimetergenau – könnte man zumindest meinen. Denn auch bei 90 Grad-Kurven zeigte die Auswertung der V800 im sehr übersichtlichen und aufgeräumten Polar Flow Web Portal jede Kante und alle Ecken, so dass hier keine gelaufenen Meter abgeschnitten wurden. Letztlich hat mich diese Genauigkeit vollends überzeugt. So empfand ich die Website samt tiefgreifender Daten sehr anwenderfreundlich und verständlich aufbereitet. Wer jedoch nicht an den Computer möchte, um seine Daten ausgewertet zu sehen, kann natürlich auch direkt nach dem Beenden einer Aktivität viele Informationen bereits von der Uhr ablesen. Zum Beispiel können sämtliche Leistungen auch mithilfe der Flow Smartphone-App schnell analysiert werden. Diese grafische Trainingsübersicht wird auf einfachste Weise mit Bluetooth Smart auf das Smartphone synchronisiert. Allein die Tatsache, das eigene Trainingstagebuch immer dabei zu haben, hinterließ schon eine Grundmotivation für weitere Sportgelegenheiten.

 

V800 © Marcus Kapust
V800 © Marcus Kapust

Apropos Smartphone: Die Polar V800 kann auch Nachrichten vom Smartphone anzeigen. Nicht nur, dass mich die V800 an Termine in meinem Kalender erinnert hat, sie informierte mich auch über empfangene Push-Benachrichtigungen aus Apps für soziale Netzwerke, SMS und eingehende Anrufe. Auch das Lesen von Meldungen hat auf der V800 bequem funktioniert. Stellt sich doch eigentlich hier die Frage: Wozu brauche ich da noch eine Apple Watch?

 

Im Trainingsmodus sollte der Akku nach Angaben von Polar erst nach 14 Stunden, im GPS Low-Power-Modus sogar erst nach 50 Stunden, schlapp machen. Wird der Akku während einer Sportsession schwach, deaktiviert sich das GPS automatisch, um sicherzustellen, dass die Stoppuhr und Herzfrequenzaufzeichnung weiterlaufen. Bei einer reinen Uhrenfunktion und Aktivitätsmessung können sich Inhaber dieses Kraftpakets auf 30 Tage Betrieb freuen, ehe der Akku mit dem mitgelieferten USB-Kabel über den Rechner oder direkt über die Steckdose aufgeladen werden muss.

 

Sowohl für Laufanfänger und als auch für geübte Marathonläufer ist die Polar V800 eine Bereicherung und ein hilfreicher Trainingscoach. Wer sich gezielt auf einen Marathon vorbereiten will, findet im kostenlosen Marathon-Guide tolle Tipps. Da der integrierte Activity-Tracker niemals schläft und dieses Spitzenmodell für meinen Geschmack wirklich sehr ansehnlich ist, kann ich mir das Tragen auch abseits meiner sportlichen Aktivitäten vorstellen. Nicht umsonst gilt die V800 als „Der Leuchtturm“ unter den GPS-Uhren. Die Nummer Eins von Polar ist ihrem Ruf in diesem Test gerecht geworden.

 

Weitere Informationen zur Polar V800 können hier nachgeschlagen werden.

 

Marcus Kapust